Das System Stolze/Schrey

Grundbegriffe

Sprachliches

Die kleinsten Teile der Sprache sind die Laute: Sprache > Sätze > Wörter > Silben > Laute

Laute

  • Konsonanten: b c d f g h j k l m n p q r s t v w x y z
  • Vokale: a e i o u (Grundlaute), ä ö ü (Umlaute), ei (ai) au eu(äu) (Zwielaute)

Silben

  • Stammsilbe: Sie ist einsilbig und enthält den Begriff des Wortes
  • Vorsilbe: Sie kann nicht als selbständige Silbe vorkommen:
    ant- ent- be- kon- er- ge- rück- un- ur- ver- zer- con- miss- dis- usw.
  • Sie dient der Bildung neuer Begriffe:
    -lich -haft -er -bar -fach -lein usw.
    Endungen sind in der Regel Deklinations-, Konjugations- und Steigerungslaute:
    neu-em bau-st neu-st-e

Vorwörter

Sie können alleine stehen
als bei mit nach seit von zu durch für gegen ohne um wider ein an unter auf neben zwischen über usw.

Wortzusammensetzungen

das Vorhandensein von zwei oder mehreren Stämmen oder Wörtern:
Schreibmaschine Zwieback England usw.


Wir zerlegen ein Wort, z.B. «Verunreinigung»

Ver un rein ig ung en
Vorsilben Stammsilbe Nachsilben Endung

Wir zerlegen eine Silbe, z.B. «Schrift»

Vorlaut Nachlaut   Vorlaut Nachaut
Sch r i f t
Anlaut Inlaut Auslaut

Offenes oder geschlossenes Wort, z. B. rot, ein, nie

  • geschlossenes Wort, z.B. «rot»
    Vokal von Konsonanten eingeschlossen
  • linksoffenes Wort, z.B. «ein»
    Vokal am Anfang
  • rechtsoffenes Wort, z.B. «nie»
    Vokal am Schluss

Grafische Grundbegriffe

Stenografische Rechtschreibung

Die Stenografie hat eine vereinfachte Rechtschreibung

  1. Es wird alles klein geschrieben
    der fremde, der fremde mann, in bezug, mit bezug auf, etwas ernst nehmen, damit ernst machen, heute morgen, am morgen des heutigen tages
  2. Die Dehnung bleibt unberücksichtigt
    aa = a das tal, der sal   ah = a der zar, das jar
    ee = e wer, der sper   eh = e her, ser
    oo = o das brot, das bot   oh = o der ton, der son
    ie = i dir, das tir   uh = u nur, die ur
  3. Sie schreibt ferner nach der Aussprache
    tz, zz = z kaze, skize   psüche kitsch
    ph = f foto, filosof   zilinder depo
    ck = kk akker, akkord   lojal bankie
    ai = ei reise, keiser   foteuj schoping
    äu = eu leute, leuten   polisse lising
    th = t tron, teater   ti-rum bit-fäns
    rh = r Katarr, rütmik   hei-fi usw.

Lektion 1 (Abschnitt 1)

a)

Schreibtechnische Übung:

b)

Diese aus Teilzügen der Kurrentschrift (Langschrift) abgeleiteten Zeichen sind einstufig; sie werden wie in der Kurrentschrift durch einen kurzen Aufstrich verbunden (enge Verbindung).

Der Vokal «e» wird sinnbildlich durch Wegrücken des nachfolgenden Konsonanten ausgedrückt (weite Verbindung). Dieser Konsonant heisst deshalb «Vokalträger».

 

c)

dh, hl, Held, lb, HB, Hebel, GB, BGB, gelb, HD, lHg, Hegel, DB, gl, Geld.

d)

Am Wortende wird «-e» (auch «-ee») durch einen halbstufigen Aufstrich bezeichnet; die nicht betonte Endung «-en» erhält einen kurzen, waagrechten Strich.

Der Vokal «a» wird sinnbildlich durch Verstärkung (Schattierung) des nachfolgenden Konsonanten ausgedrückt.

Jedes linksoffene Wort hat einen Anstrich (Vokalstrich); er gebinnt auf der Grundlinie.

 

e)

Held, gab, edel, halbe, gehen, Adele, baden, Hebel, leben, Lage, Elbe, beben, Ehe, gelb, Degen, Ebbe, Laden, hebe Geld ab.

f)

Der Fusspunkt eines Zeichens ist üblicherweise massgebend für den Anschluss; die Grösse der Fussschleife richtet sich nach dem Anschluss.

Am Wortendewird «e» stets mit dem halbstufigen Aufstrich dargestellt; «d-b-g» werden bei der Konsonantenverdopplung wie in der Kurrentschrift zweimal geschrieben.

g)

Die 1. Lektion stammt aus dem Lehrbuch von Alge/Reber/Zürcher. Lehrbücher und anderes Stenomaterial kann beim SSV-Lehrmittelversand bestellt werden.

Die Systemübersicht nach Stolze/Schrey ist ein kleiner Spickzettel mit allen Konsonanten- und Vokalzeichen und den wichtigsten Kürzungen. Sie steht als PDF-Datei zum Download bereit.